Profispieler Georg Klein über Sommer, Sand und Volleyball
Wie ist das eigentlich, Volleyball Profi zu sein und was hält man als Berufsvolleyballer von der „Beach”-Variante? Wir haben mal bei einem echten Profi nachgefragt: Georg Klein (26), ist Mittelblocker bei den BR Volleys und Spieler der Deutschen Nationalmannschaft. Seinen größten Titel feierte er kürzlich mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Der Mann mit der Nummer 7 gilt als absolut mannschaftsdienlich und spornt sein Team auch in schwierigen Phasen eines Matches immer wieder an. Finden wir richtig klasse! Wir haben bei Georg mal nachgefragt, was Volleyball für ihn ausmacht und vor allem, welche Tipps er für Dich als Volleyball-Interessierten parat hat…
Als ich mit der Schulklasse beim Schwimmen war – ich muss da um die 8 Jahre gewesen sein – bin ich einem Volleyballtrainer bei der Talentsichtung aufgrund meiner Größe aufgefallen. Er lud mich zum Probetraining ein und ich war sofort heiß darauf, mehr Volleyball zu spielen.
Im Jugendalter wurde ich dann in die Sachsenauswahl berufen und schaffte schließlich auch den Sprung in die Juniorennationalmannschaft. Und mit 19 Jahren dann, unterschrieb ich meinen ersten Profivertrag…
Für gewöhnlich starten wir um 10 Uhr mit einem 90-minütigem Kraft & Koordinations-Workout. Anschließend heißt es aktive Regeneration im Spa-Bereich des Fitness-Studios. In der Mittagspause muss ich wieder auftanken. Ich köchel‘ zwar gern selbst etwas, aber die Wege quer durch Berlin zurück zur heimischen Küche, um danach gleich wieder zum nächsten Training zu fahren, sind einfach zu lang.
So fällt die Wahl auf die umliegenden Restaurants. Um 16 Uhr geht’s wieder in die Sporthalle und es warten 2,5 Stunden Balltraining auf unser Team. Komplette Ruhetage gibt es abhängig von den Spielplänen gelegentlich sonntags nach einem Match.
JA, auf jeden Fall! Ich treffe mich jetzt wieder regelmäßig mit einigen Volleyballkollegen im „Beach Mitte”. Spaß steht dabei an erster Stelle und es ist zudem ein super Ausgleich. Außerhalb der Spielsaison freut sich mein Körper über gelenkschonendere Belastungen als in der Halle und ich verliere dabei nicht den „Touch“ (Georg meint das Ballgefühl), was mein Trainer natürlich begrüßt ????
Beachvolleyball ist ein vielseitiges Konditions- und Koordinationstraining. Die zahlreichen kleinen Richtungswechsel fordern vor Allem Deine Beine sowie die tiefer liegende Muskulatur. Bewegungen im tiefen Sand fallen Dir schwerer als auf festem Boden, was Deiner Sprungkraftentwicklung zu Gute kommt. Auch die Fußmuskeln und Sprunggelenke werden vom Barfußtraining auf unebenem Grund gestärkt.
Der Frischluftfaktor ist ein wesentlicher Pluspunkt. Wer möchte bei herrlichem Wetter schon in stickigen Turnhallen oder Studios aktiv sein. Des Weiteren macht es derart Laune, weil es so unkompliziert ist. Du kannst es mit weniger oder mehreren Freunden spielen, 2:2, 3:3, 4:4…
Im Vergleich zu normalen Volleyball, ist es relativ einfach. Gleichzeitig hat jeder Mitspieler viele Ballkontakte, also jede Menge Action und Spaß!
Der Spaß beim Beachen beginnt mit dem Spielfluss. Annehmen und sicheres Zuspielen sind das A & O. Einsteiger konzentrieren sich also zunächst auf Baggern und Pritschen um den Ball im Spiel zu halten. Einfacher ist es, wenn 4 Spieler pro Mannschaft auf dem Feld sind: Denn das bedeutet kurze Laufwege, weniger anstrengend und Du hast genügend “Puste” um Dich auf eine saubere Ballkontrolle zu fokussieren.
Dies ist abhängig vom Spielertyp. Große Spieler können Ihre Vorteile im Block- und Angriffsspiel nutzen. Kleine Spieler setzen besser auf Ihre Abwehrstärken, in dem sie scheinbar unmögliche Bälle noch „ausgraben“.
Mit 14-15 Jahren stand ich bereits vor dieser Entscheidung und habe mich für eine Profikarriere als Volleyballer entschieden. Auch aktuell möchte ich nicht tauschen. Nach meiner Volleyball-Laufbahn wäre ich aber keineswegs abgeneigt, noch ein, zwei Jahre auf hohem Niveau im Sand dranzuhängen.
Du bist neugierig geworden und würdest den 2-Meter-Riesen Georg Klein gern einmal in Action und vor großer Kulisse live erleben? Dann guck doch mal auf Facebook oder Twitter vorbei: Da gibt es regelmäßig eine große Portion ‚Georg Klein‘ und Du findest auch die Spieltermine seiner BR Volleys in der Max-Schmeling-Halle.
Autor: Matthias Jaworski
Bildquelle: Georg Klein
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